Unser Wasser – auch für die Zukunft?

Die Wasserversorgung ist aufgrund des Klimawandels eine große Herausforderung

Weil es eben nicht selbstverständlich ist: Wasserpartner im Kreis Paderborn für mehr Wertschätzung des Trinkwassers

Auch wenn das niemand gerne hört: Der Klimawandel ist da und erfordert ein Umdenken von uns allen. So wollen wir Wasserpartner im Kreis Paderborn mit unserer Kampagne „UNSER WASSER – auch für die Zukunft?!“ bei den Bürgerinnen und Bürgern ein größeres Bewusstsein und mehr Wertschätzung im Umgang mit Trinkwasser erreichen. Denn unser Lebensmittel Nummer 1 steht nicht unbegrenzt zur Verfügung!

Der Klimawandel bedeutet neue Herausforderungen in der Wasserversorgung, daher wird der verantwortungsvolle Umgang mit Trinkwasser immer wichtiger. „Für eine gesicherte Versorgung mit Trinkwasser brauchen wir verlässliche und ausreichende Niederschläge von Oktober bis März”, sagt Michael Bernemann, Technischer Leiter der Wasserwerke Paderborn. “Der Regen, der in dieser Zeit der Vegetationsruhe nicht fällt, ist das Grundwasser und letztlich das Trinkwasser, das uns morgen fehlt”, erläutert der Experte.

Die Niederschlagsmengen in unserer Region seit 2013, gemessen vom Deutschen Wetterdienst: Inzwischen fehlen uns insgesamt mehr als 1.400 mm Regen.

Inzwischen ist ein ernstzunehmendes Defizit entstanden, das nicht nur durch drei niederschlagsarme Sommer entstanden ist. Seit 2008 bleiben die Winterniederschläge vermehrt aus, und Grundwasser kann sich nur dann neu bilden, wenn es in dieser Zeit ausreichend regnet. Grundsätzlich begegnen wir “Wasserwerker” dem Wassermangel mit technischer Aufrüstung. So werden unter anderem Brunnen reaktiviert und neue gebohrt, zudem Wasserstände und Rohrsysteme beständig analysiert, etwaige Leckagen schnell ermittelt und umgehend behoben.

2018: Stresstest für die Trinkwasserversorgung

Das Jahr 2018 war der erste große Stresstest für die Trinkwasserversorgung, denn hier kamen alle kritischen Faktoren zusammen: Fehlende Niederschläge, eine ungewöhnlich lange Trockenperiode sowie große Hitze. Gleichzeitig entstand ein erhöhter Wasserbedarf in der Bevölkerung, wodurch neue Rekordwerte beim täglichen Wassergebrauch erreicht wurden. Dieser liegt “normalerweise” bei durchschnittlich 125 Litern pro Person und Tag und ist in den letzten 30 Jahren sogar gesunken; das liege aber nicht an veränderten Gewohnheiten, sondern an technischen Fortschritten, so Michael Bernemann.

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Tag und Person in unserer Region. 

Überraschend dabei ist, wofür wir das am intensivsten kontrollierte Lebensmittel im Alltag einsetzen: Der Großteil – täglich über 100 Liter reinsten Trinkwassers! – fließt in Hygienemaßnahmen wie Duschen, WC-Spülung, Händewaschen, Wäschewaschen und Putzen. Zum Trinken und Kochen dagegen nutzen wir durchschnittlich nur etwa drei Liter pro Tag.

In heißen Sommern kommt als besonderes Problem eine unkontrollierte Gartenbewässerung hinzu: Tägliches Wässern ist für Garten und Grundwasser gleichermaßen schlecht, zweimal ausgiebig pro Woche reicht meistens aus. Darüber hinaus wird jedes Jahr deutlich mehr Trinkwasser für private Gartenpools gebraucht: Pro Füllung sind das 6.000 Liter und mehr!

Als 2019 dann auch zu trocken blieb und sehr heiß wurde, fiel der Startschuss für unsere neue Kampagne für mehr Achtsamkeit rund um das Trinkwasser: Der Wassermarsch im September erregte viel Aufmerksamkeit und blieb bei den Bürgerinnen und Bürgern nachhaltig im Gedächtnis, für 2020 waren weitere spannende Aktionen geplant. “Dann kam Corona, und so haben wir komplett auf digitale Kanäle umgestellt”, berichtet Daniel Rohring, Technischer Manager. Mit Videoclips wurde auf der Homepage, über Facebook und Instagram die Welt der Wasserwerker vorgestellt, Tipps für den sorgsamen Umgang mit dem Schatz der Natur gegeben, auf YouTube lief die exklusive Dokumentation “Ein Tag ohne”. “Wir wollten zeigen und erlebbar machen, wie selbstverständlich wir in unserem Alltag Wasser nutzen und gleichzeitig auch unsere Abhängig vom Zugriff auf frisches, sauberes Trinkwasser darstellen”, schildert Michael Bernemann unsere Motivation.

„Wasserprofis“: Kooperation und Angebote für Kids

Die Idee lag auf der Hand, auch Kinder und Jugendliche mit ins Boot zu holen und das Thema Wasser gezielt in den Schulen zu platzieren. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund (Nabu) BNE-Regionalzentrum Prinzenpalais in Bad Lippspringe haben wir ein kostenloses Angebot für Schülerinnen und Schüler rund um den wertschätzenden Umgang mit Trinkwasser erarbeitet. Für Grundschulklassen können bereits seit Dezember Bildungseinheiten hier gebucht werden, demnächst stehen auch für die Sekundarstufe 1 entsprechende Bildungseinheiten zur Verfügung.

Engagement und Verantwortung für unser Wasser

Deine Wasserpartner vor Ort sind ein hoch engagiertes, großes Team, das rund um die Uhr die Trinkwasserversorgung von über 300.000 EinwohnerInnen sicherstellt. Dazu zählen die Wassergewinnung aus der Aabachtalsperre sowie mehreren Brunnen und Tiefenbrunnen, die Reinigung und Aufbereitung in den Wasserwerken, die Verteilung und Aufbewahrung des Trinkwassers in Hochbehältern sowie der Transport durch mehr als 2.300 Kilometer Versorgungsleitungen zu den insgesamt fast 76.000 Hausanschlüssen. Darüber hinaus wird kontinuierlich an der Erneuerung und Wartung der Anlagen und Systeme gearbeitet, und auch in Kundenservice und Verwaltung sind wir stets zur Stelle.

Hoch motiviert und gut vernetzt: die Wasserpartner um Michael Bernemann (2. v. r. vorne) im Kreis Paderborn.

“Wir müssen schneller sein als die nächste Störung”, erläutert Wassermeister Andreas Benstein die Motivation der Paderborner Wasserversorger. “Dafür planen wir weit im Voraus und investieren beständig in unsere Versorgungssysteme.” Doch das alleine reiche nicht aus, ergänzt der Experte: “Wir alle müssen sorgsam mit unserem Wasser umgehen.”

Wir können es also nicht alleine schaffen, sondern sind auf die Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Wir alle können dazu beitragen, dass auch in Zukunft ausreichend Trinkwasser für alle zur Verfügung steht. Und jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um damit zu beginnen: Der Weltwassertag erinnert jedes Jahr am 22. März an die große Bedeutung des Wassers. Als ein Ergebnis der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ 1992 in Rio de Janeiro wurde er bereits 1993 durch eine Resolution der Vereinten Nationen fest eingerichtet.

Das Leitthema 2021 könnte kaum passender sein: “Der Wert des Wassers”. Denn unser Trinkwasser ist viel mehr wert, als es kostet … Danke!

Warum machen wir das?

Aufgrund der geringeren Niederschläge insbesondere im Jahr 2018 wollen die Wasserversorger der Städte und Gemeinden im Kreis Paderborn die Menschen mit einer gezielten Kampagne auf den nachhaltigen Nutzen und die relevante Bedeutung „Unseres Trinkwassers“ hinweisen.

Unter dem Titel „Unser Wasser“ werden die Städte und Gemeinden aus dem Kreis Paderborn zusammen als Partner auf die Herausforderungen durch Klimawandel und Dargebotsveränderungen in den Dialog um unser Lebensmittel Nr. 1 einsteigen.

Dabei soll eine erhöhte Wertschätzung des Wassers im Bewusstsein der Menschen entstehen. Den Bürgern soll veranschaulicht werden, dass die Leistungen der Wasserversorgung aufgrund des Klimawandels eine große Herausforderung sind.

Außerdem werden die lokalen Wasserpartner Handlungsempfehlungen über den sinnvollen Umgang mit dem Trinkwasser gerade während der heißen Sommermonate geben. Weiterhin werden wasserwirtschaftliche Zusammenhänge in unserer Region leicht verständlich kommuniziert, gerade unter dem Gesichtspunkt nachlassender Niederschläge.

Die Infokampagne gliedert sich in mehrere Teile. Im ersten Teil wird auf die Kampagne hingewiesen, der zweite Teil erfordert eine Interaktion und im dritten Teil wird eine Erhöhung der Aufmerksamkeit durch gezielte Aktionen erreicht.

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